Hoffnung entsteht dort, wo etwas fehlt, da wo Löcher zu spüren sind. Hoffnung ist der Motor, diese Löcher zu füllen. Das Ziel der Hoffnung ist, sich selbst überflüssig zu machen, einen zufriedenen Zustand zu erreichen, einen, in dem ein Amerika/Utopia als gelobtes Land nicht mehr benötigt wird.
Ausgangsbasis für unser Stück "Das Ende von Amerika" ist der Roman "Der Verschollene" von Franz Kafka aus dem Jahr 1927. Kafka stellt seinen Helden Karl Roßmann immer wieder in Situationen des Mangels, es gibt immer Unzulänglichkeiten, die Karl zu überwinden versucht, nur um dann aus einer völlig unerwarteten Perspektive neuen Mängeln gegenübergestellt zu werden, die ihm jeweils durch Personen seines Vertrauens (sein Onkel, seine Arbeitgeber…) vorgeworfen werden.Kafka hat diesen Roman nicht beendet, die Spirale aus Hoffnung, Enttäuschung und Vorwürfen läuft ins Endlose. Mit dem Verschollenen hat Kafka eine Serie von Amerika-Romanen aus dem 19. Jahrhundert beendet, die dieses als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten glorifizierten. Bei Kafka wird aus dem Amerika der Lösung unserer Probleme ein  zweites Europa,ein Land, indem die Probleme dieselben sind wie zuvor.

first performance was in giessen 13.10.2004